Herr Fuchs, was waren Ihre Motive der Solarroute beizutreten?
Neben diversen Maßnahmen, die als Ergebnis der Beratung der umweltrelevanten Maßnahmen vorgeschlagen wurde, war auch die E-Ladesäule ein Punkt. Die Idee die Elektromobilität zu fördern und den selbsterzeugten Strom an die Gesellschaft weiterzugeben klang nach Utopie. Weiters ist der Beitritt zur „Weltweit ersten freien Solarroute“ ein tolles Marketingtool.
Hat aus Ihrer Sicht das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen?
Das Bewusstsein der Menschen etwas Gutes für die nächste Generation zu tun ist definitiv vorhanden. Jedoch sind wir noch weit entfernt von einem nachhaltigen Lebensstil. Leider wird die
Nachhaltigkeit immer noch als Elitegedanke, als Luxus gesehen. Erst wenn es wirklich unabdingbar wird, wird von der Gemeinschaft gehandelt. Die Besonderheit einen Handwerksbetrieb nachhaltig zu
betreiben liegt mir am Herzen. In Zeiten der Digitalisierung ist es mir ein Bedürfnis das sinnliche, tastende Begreifen der Umwelt zu fördern. Unsere Kunden haben bereits schon eine nachhaltige
Einstellung. In den letzten 30 Jahren ist ein Gegentrend zur Digitalisierung entstanden – der Trend zum handwerklichen und haptischen ist durchaus erkennbar.
Haben Sie bereits ökologisch nachhaltige Maßnahmen umgesetzt bzw. sind welche geplant?
Im Rahmen des Umbaus haben wir sehr auf ökologisch nachhaltige Maßnahmen geachtet. Unter anderem wurde eine Photovoltaikanlage installiert, das Gebäude wurde mit Hanf gedämmt, die Heizung wurde
von Öl auf Pellets umgestellt, und die Fenster wurden getauscht. Zudem speist der Überschuss der PV-Anlage den 2000l Puffer für die Heizung. Wir erwirtschaften somit eine Einsparung der
Energiekosten von 75% bzw. 143 Tonnen CO2! Der Energiemasterplan der GFB Green Business Solutions GmbH wurde mit einer E-Ladesäule als i-Tüpfelchen ergänzt. Somit haben wir einen Anschluss an die
„Weltweit erste freie Solarroute“ geschaffen.
Wie sehen Sie die Mobilität der Zukunft?
Vollgas in Richtung Elektro oder andere nachhaltige Technologien wie Wasserstoff. Es gibt keine Hürden! Alles ist möglich und leistbar für jedermann.
Was hat Sie dazu bewegt, bei der Weltweit ersten freien Solarroute mitzumachen?
Erneuerbare Energie ist mein Steckenpferd und bei der E-Mobilität ist es besonders wichtig, damit anzufangen. Wir haben bereits zwei E-Autos im Einsatz und wollen in nächster Zeit 14 bis 15
unserer 23 Fuhrpark-Autos auf E-Mobilität umstellen. Mittelfristig sollen dann die LKWs folgen, derzeit ist leider noch keine Technologie auf dem Markt, die unseren Ansprüchen an Reichweite und
Ladezeiten gerecht wird. An der Solarroute gefällt mir der freie Zugang. Die vielen Karten zu vielen verschiedenen Systemen sind unpraktisch und lästig. Die Zukunft der E-Mobilität wird im freien
Laden sein.
Sie sind auch sonst auf einem sehr nachhaltigen Weg.
Stimmt, es kommt uns natürlich entgegen, dass wir uns in unserem Kerngeschäft mit dem nachhaltigsten aller Produkte beschäftigen dürfen, mit Holz. Was den Gesamtenergiebedarf unseres Unternehmens
betrifft, haben wir Überschuss-Energie. Sowohl unsere PV-Anlage als auch unser Biomasse-Heizwerk erzeugen mehr Energie, als wir selber brauchen. Energie-Autarkie geht sich noch nicht aus, wir
fahren in der Produktion einen 3-Schicht-Betrieb, da fehlt es noch an der wirtschaftlich sinnvollen Speichertechnologie.
Sehen Sie in der Solarroute auch einen Nutzen für Ihr Unternehmen?
Natürlich! Wir haben hier in Palting einen wunderbaren Showroom. Unsere Kunden freuen sich, wenn sie ihr E-Auto laden können, während sie sich in Ruhe von uns beraten lassen.
Es ist soweit: Bei der Bäckerei Unterkofler in Taxenbach wurde diese Woche die 34. Elektro-Ladesäule der Weltweit ersten freien Solarroute installiert – und mit ihr der 100.
Ladeanschluss im Bundesland Salzburg, an dem E-Fahrzeuge kostenlos geladen werden können.
Inhaber Toni Unterkofler zeigt sich begeistert: „E-Mobilität und die damit einhergehende CO2-Reduktion ist ein wichtiger Teil unserer Energiestrategie. Das Konzept der Weltweit ersten
freien Solarroute hat mich von Anfang an überzeugt. Wir haben jetzt in Taxenbach die zweite Ladesäule aufgestellt, zusätzlich installieren wir an diesem Standort eine Wallbox und 5 Anschlüsse für
E-Fahrräder. Auch in unserer Mobilität haben wir einen entscheidenden Schritt gesetzt: Die Fahrten zwischen unseren 10 Filialen fahren wir schon mit einem E-Auto. Und für die Lieferfahrzeuge habe
ich auch schon das richtige E-Fahrzeug im Auge.“
Initiator Roland Haslauer ist überzeugt: „Es sind die innovativen Unternehmer wie Herr Unterkofler und die Bürgermeister mit Weitblick, die Bewegung in die E-Mobilität gebracht haben. Sie
ist nicht nur umweltschonender, sondern bringt auch wirtschaftliche Vorteile: Ein E-Autos-Fahrer spart sich bis zu 30 % der Kosten. Für betriebliche Fuhrparks ist das besonders interessant. Wir
von der GFB Green Business Solutions haben bei unseren Fuhrparkumstellungen schon eine lange Liste begeisterter Kunden.“
"Die Weltweit erste freie Solarroute" ist eines der erfolgreichsten Projekte solarer Mobilität: Auf 630 km im gesamten Bundesland Salzburg werden von 27 führenden Unternehmen und
innovativen Gemeinden 34 mit Solarstrom gespeiste Ladesäulen zur Verfügung gestellt. An diesen Säulen können alle E-Fahrzeug-Fahrer kostenlos und ohne Registrierung aufladen.
Und es geht flott weiter: Der Holzhandel Weiss in Flachau und das Schloß Kammer in Maishofen werden in Kürze an die Weltweit erste freien Solarroute angeschlossen.
Herr Winkel, warum tragen Sie das Konzept der Weltweit ersten freien Solarroute mit?
Es macht uns einfach Freude, die Energie der Sonne „einzufangen“ und dann mit unseren Kunden, Besuchern, Partnern und Kollegen zu teilen. Es ist so einfach und liefert einen großen Nutzen für uns alle! Wir möchten damit ein Zeichen für Nachhaltigkeit und ressourcenschonenden Bau und Betrieb einer Tischlerei im PINZGAU setzen.
Herr Kröll, Sie arbeiten mit dem natürlichsten aller Werkstoffe, mit Holz. Haben Sie auch bei der Produktion und Verarbeitung Maßnahmen in Richtung Nachhaltigkeit gesetzt?
Ja, da wir Interieurs, Möbel und hochwertige Wohnaccessoires aus Naturholz herstellen, legen wir besonderen Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Umwelt. Wir produzieren den
Solarstrom für unsere Holzbearbeitungsmaschinen selbst und haben in eine thermische vollsolare Wärmeversorgung mittels Betonkernaktivierung unseres Gebäudes investiert. Wir sind sozusagen ein
„vollsolarer“ Handwerksbetrieb.
Herr Winkel, was betrachten Sie als die wichtigsten Trends der kommenden Jahre im ökologischen Bereich?
Wir sehen, dass sich immer mehr Menschen für Produkte interessieren, die mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail speziell für sie hergestellt werden. Natürliche, heimische Materialien, die
energieschonend bearbeitet werden, bekommen dabei einen immer größeren Stellenwert: Nachhaltige regionale Individualität anstatt Massenproduktion aus fernen Ländern. Unsere Kunden interessieren
sich dafür, wo ihre ausgewählten Materialien herkommen und wie sie von uns behandelt werden. Ein toller Trend, der uns als Handwerksbetrieb viel Freude bereitet!